Nachname
Breden
Vorname(n)
Christiane
Mädchenname
Christiane Rosalia Fr(i)ederik
Adelsattribut
Pseudonym(e)
Ada Christen
Partner
1864-1868 Siegmund von Neupauer (Ehemann); 1878-1901 Adalmar von Breden (Ehemann)
Beruf
Schriftstellerin, Schauspielerin
Netzwerk
Ferdinand von Saar, Friedrich Hebbel, Ludwig Anzengruber
Anmerkung
Biografie

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Christiane Rosalia Fri(e)derik wuchs als Tochter des Großkaufmanns Johann Friderik und seiner Frau Christine, geb. Landgut, in bürgerlichen Verhältnissen auf dem Alsergrund, damals eine Vorstadt von Wien, auf. Als der Vater als Mitglied der revolutionären Bürgerschaft 1848 seinen Besitz verlor und 1850 an den Folgen einer Haftstrafe verstarb, verarmte die Familie, weshalb Christiane als Blumenverkäuferin und Handschuhnäherin Geld verdienen musste. Von 1855 bis 1858 trat sie als Schauspielerin am Meidlinger Theater auf, später war sie Berufsschauspielerin im Stadttheater Sankt Pölten und in Steyr. 1859/1860 lernte sie Ferdinand von Saar kennen. Während ihrer schauspielerischen Tätigkeit entstand 1860 ihr erstes literarisches Werk, eine Posse mit Gesang. 1862 schloss sie sich einer wandernden Schauspieltruppe an, mit der sie die Provinzen Österreich-Ungarns bereiste.
1864 heiratete sie den ungarischen Großgrundbesitzer und Stuhlrichter von Sankt Gotthardt/Szentgotthárd/Monošter Siegmund (Zsigmond) von Neupauer. Nach dem Tod des gemeinsamen Kindes kehrte die an Tuberkulose erkrankte Christiane 1865 wieder nach Wien zurück. Ihr Mann verstarb 1868 in geistiger Umnachtung.
In Wien lebte sie erneut in ärmlichen Verhältnissen und versuchte durch Stickereien und gelegentlich als Schauspielerin u.a. auf der Strampferschen und auf der Josefstädter Bühne ihr Einkommen zu sichern. Schließlich nahm sie der Rittmeister a. D. und Militärschriftsteller Adalmar von Breden bei sich auf. Unter dem Pseudonym Ada Carla verfasste sie in der von ihm redigierten Österreichisch-Ungarischen Wehrzeitung Der Kamerad Theaterkritiken.
Zudem begann sie, ihre Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften zu veröffentlichen. Ihre schriftstellerische Tätigkeit wurde von Theodor Storm und v. a. Ferdinand von Saar unterstützt, der ihr zu dem Pseudonym Ada Christen riet und die Publikation ihrer ersten Gedichtsammlung Lieder einer Verlorenen (1868) vermittelte und redigierte. Damit erzielte sie den literarischen Durchbruch und aufgrund der erotischen und sozialen Thematik ein sensationelles Aufsehen. In der Folge veröffentlichte sie neben Gedichten und Bühnenstücke auch Erzählungen und einen Roman.
1873 heiratete sie den inzwischen zum wohlhabenden Industriellen aufgestiegenen Adalmar von Breden, der in Inzersdorf bei Wien eine Großgärtnerei besaß und gemeinsam mit Ignaz Eisler (von Terramare) 1870 in Inzersdorf bei Wien eine Konserven- und Suppenextraktfirma (Inzersdorfer) gegründet hatte. Ab 1885 unterhielten die Bredens in ihrem Palais einen Salon, in dem u. a. Ludwig Anzengruber, Ludwig Ganghofer, Friedrich Hebbel und Ferdinand von Saar verkehrten. Außerdem stellte Ada Christen ihn dem Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wiens für „Intime Abende“ zur Verfügung. Ende der 1880er Jahre mussten sie ihn aufgrund einer wirtschaftlichen Misere allerdings aufgeben.
Ab 1893 lebten sie in Inzersdorf am „Einsamhof“. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Ada Christen dort im Jahre 1901.
Mit ihren gesellschaftskritischen Werken, in denen sie das Leben der „kleinen Leute“ in der Großstadt darstellte, beeinflusste Ada Christen die frühen Naturalisten und trug dazu bei, dass viele Intellektuelle für die sozialen Probleme ihrer Zeit sensibilisiert wurden.

 

Quellen

Anders, Petra: Eine vergessene Wiener Vorstadtgeschichte: Ada Christen: "Jungfer Mutter" (1892)

Baumgartner, Marianne: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885-1938). Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2015

Vancsa, Kurt: Ada Christen. In: Stolberg-Wernigerode, Otto zu (Hg.): Neue deutsche Biographie, Bd.: 3: Bürklein – Ditmar. Berlin: Duncker & Humblot 1957, 219f.
http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016319/images/index.html?seite=233

 

Link

http://de.wikipedia.org/wiki/Ada_Christen

Biografie
  • Biografie
Bild

Autorin
Breden, Christiane
Geburtsdatum
06.03.1844
Geburtsort (Landessprache)
Wien
Geburtsort (Deutsch)
Wien
Sterbedatum
19.05.1901
Sterbeort (Landessprache)
Gut Einsamhof bei Inzersdorf
Sterbeort (Deutsch)
Gut Einsamhof bei Inzersdorf



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